Jeder politische Sprachgebrauch ist zielgerichtet. Verdrehung, Umkehrung und Neuschöpfung von Begriffen oder Scheinbegriffen dient der Beeinflussung und Beherrschung des gesellschaftlichen Verkehrs. Fremdwörter und die Verwendung allgemeinster Begriffe wie Mensch sind Teil der Strategie zur Entmachtung des Souveräns. Untenstehend sind fünf der wichtigsten Ideologeme der Neuzeit erläutert. Mehr Bestimmungen finden Sie in unserem ABC der Begriffe und in den Texten auf der rechten Seite.
ist jene Haltung, die abweichende Meinungen und Lebensstile erträgt, ist die Duldung einer fremden Religion, einer fremden Politik, überhaupt von Fremden im eigenen Land. Die totalitäre Toleranz toleriert die Vernichtung der Toleranz, indem sie die Intoleranz austreibt. Nur, wen ich nicht dulden muß, den kann ich dulden. Der Kern der Toleranz ist die Freiheit und Macht zur Intoleranz. Die Intoleranz gegenüber den Geduldeten wird unmöglich, wenn diese das Recht bekommen, zu tun, was bislang bloß geduldet war …
der Menschen ist ihre vollendete Gleichgültigkeit. Als isolierte Errungenschaft der Moderne ist die Gleichheit der Tod der Freiheit und des Rechts. Menschen sind nur gleichheitsfähig, insofern sie Rechte haben und daher Personen sind. Alle Rechte sind ein Bündel qualitativer und quantitativer Ungleichheiten mitsamt einer gemeinsamen Qualität: dem Eigentum. Der Mensch als Mensch ist immer ein Ungleicher, ein Besitzer höchst verschiedener Eigenschaften, Schicksale und Güter. Der Mensch als zur Gleichheit Befähigter aber ist Person, und als solche Besitzer, welcher Eigentümer ist. Nur als Eigentümer sind die Personen sich alle gleich, aber selbstredend nicht im quantitativen, sondern im qualitativen Sinne …
die Befreiung des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit, ist ein Schibboleth der perfektionierten Moderne. Ist die Unmündigkeit aber selbstverschuldet, so war sie gewollt, also ein Akt der Freiheit, der Person, des Menschen als Rechtssubjekt. Die Ehe z.B. ist, wie Hegel das richtig ausdrückt, „die freie Einwilligung der Personen…, eine Person auszumachen“ (Rechtsphilosophie, § 162). Nicht die Emanzipation ist die wahre Befreiung des Menschen, sondern die Remanzipation, die wechselseitige Überantwortung und Aushändigung der Personen aneinander führt sie zur sittlichen Einheit und Selbstverwirklichung: ihrem Gattungswesen. Die Emanzipation im heute herrschenden Vulgärverstand endet und verendet im Ein-Personen-Haushalt. …
Der Mensch hat keine Rechte, sondern nur die Person, das Rechtssubjekt. Für den Menschen als solchen gilt nur das eine Rechtsgebot: Sei Person und anerkenne die anderen Menschen als Personen. Die allgemeine Pflicht, jemand anderen mit irgendwelchen Rechten auszustatten, etwa im Sinne eines „Menschenrechts auf sauberes Wasser“, kann es nicht geben. – Die Menschenrechte sind in der gegenwärtigen Propaganda das zentrale Lügenwort, das als ideologischer Türöffner für den globalen Interventionismus des judäo-amerikanischen Imperiums gebraucht wird. Es entrechtet die Person zum nackten Menschen und entnationalisiert die Völker zu bloßen Umerziehungsobjekten.
Kulturtugend. Abwertende Unterscheidung des Häßlichen vom Schönen, des Bösen vom Guten, des Falschen vom Wahren, des Schädlichen vom Nützlichen. Die Diskriminierung ist die grundlegende Fähigkeit, die menschliches Handeln auf den Gebieten der Kunst, der Religion, des Wissens, der Wirtschaft und der staatlichen wie bürgerlichen Ordnung der Gemeinwesen erst ermöglicht. …