Die feministische Konterrevolution

ro Erklärungen Kommentiere

  1. Am glei­chen Ort und zur sel­ben Zeit, als die 68er Revolution ge­schah, ent­sprang auch de­ren Konterrevolution: der Fe­mi­nis­mus. Der neue­re deut­sche Fe­mi­nis­mus ist der Ur­sprung ei­ner gan­zen Rei­he von Kon­ter­re­vo­lu­tio­nen, die ge­gen die 68er Re­vo­lu­ti­on auch sonst noch vor­ge­scho­ben wur­den, um die­se zu neu­tra­li­sie­ren und um sie schlie­ß­lich un­un­ter­scheid­bar zu ma­chen von dem, das zu ih­rer Ver­nich­tung auf­ge­bo­ten wur­de: die Kin­der­la­den­-Be­we­gung, die K-Grup­pen-Be­we­gung, die RAF-Be­we­gung, die dritt­welt­li­che Be­we­gung und die grü­ne Be­we­gung. Erst der grü­nen Be­we­gung ge­lang die völ­li­ge Un­ter­wer­fung un­ter das BRD-Re­gime, in­dem sie die sys­tem­ge­mä­ße Par­tei­-Form an­nahm und bei­be­hielt. Die Far­be Grün sym­bo­li­siert den Sieg des Pflan­zen­reichs über das Tier­reich, des Un­po­li­ti­schen über das Po­li­ti­sche, des Chlo­ro­phylls über das Blut.
  2. Die 68er Revolution geschah am 13. September 1968 auf der 23. SDS-Delegiertenkonferenz in Frankfurt am Main mit dem „Organisationsreferat“, das Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl verfaßt hatten und das Dutschke vortrug. Unmittelbar danach hielt der Delegierte Oberlercher vom SDS-Hamburg eine Rede, in der er das Organisationsreferat unterstützte und die kurz zuvor vom Berliner SDS ausgeschlossene Kommune I verteidigte. Denn die Kommune propagierte den Vorrang des Privaten vor dem Öffentlich-Politischen und dem Politökonomischen. Dieser Vorrang folgte aber aus der Analyse des Organisationsreferats, das der Tendenz nach (durch Automatisierung der Produktionsprozesse) den Klassenkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verschwinden sah. So wurde die konsumtive Produktion der Arbeitskraft ohne ihre produktive Konsumtion zum neuen Kampffeld erklärt. Das Organisationsreferat beschrieb die neue Lage wie folgt: „Wenn der technische Fortschritt der Maschine zwar potenziell die Arbeit abschafft und eine Situation eintritt, in der die Herrschenden die Massen ernähren müssen, wird die Arbeitskraft als Ware tendenziell ersetzt. Die Lohnabhängigen können sich nicht einmal mehr verdingen, die Arbeitslosen verfügen nicht einmal mehr über ihre Arbeitskraft als Ware. Daß am Ende der Rekonstruktion die strukturelle Arbeitslosigkeit nicht mehr im Zusammenhang mit der Funktionsbestimmung der Reservearmee analysierbar ist, ist Indiz dafür. Diese Tendenz ist begreifbar nur im Rahmen der durch den technischen Fortschritt zur Automation bewirkten Konstellationsveränderung im Verhältnis von toter und lebendiger Arbeit.“ – Also hat mit der Vollautomation die tote Arbeit über die lebendige Arbeit gesiegt, die aus der Massenproduktion von Produktionsmitteln (I) und Konsumtionsmitteln (II) verdrängt ist und in die fortlaufende Reproduktion der ganzen Volksarbeitskraft (III) verwiesen wird. Das wurde späterhin auch die arbeitslose Produktion genannt, der die produktionslose Arbeit gegenüberstand.
  3. Zu einer weiteren Diskussion dieser theoretischen Revolution kam es aber nicht mehr, weil sich die Filmemacherin Helke Sander auf der Rednerliste mit ihrer höchst persönlichen Frauenfrage vorgedrängt hatte, in der nicht mehr die gesamte Volksarbeitskraft das Thema war, sondern nur noch eine eher besondere Art von Frauen: „Die Gruppen, die … am leichtesten politisierbar sind, sind die privilegierten Frauen mit Kind und verkrachter Ehe. Bei ihnen sind die Aggressionen am stärksten und [ist] die Sprachlosigkeit am geringsten.“ Das beschrieb nichts weiter als ihre private Lage. Vom ganzen Volk als dem Subjekt der Revolution und der Geschichte insgesamt war keine Rede mehr. Nachdem die Sander ihre Klagerede beendet hatte, wollte der Vorstand ohne Diskussion des femininen Ausrutschers in der Geschäftsordnung fortfahren, wodurch er eine Tomatenattacke auf sich zog, die sogar einen Treffer am Kopf des SDS-Cheftheoretikers Hans-Jürgen Krahl landete. Die SDS-Konferenz wurde abgebrochen und sollte im November desselben Jahres in Hannover zu Ende geführt werden, aber auch das mißlang, weil Helke Sander jetzt mit einem pornographischen „Rechenschaftsbericht des Weiberrates“ die Versammlung sprengen ließ. Im Dezemberheft der Hamburger Studentenzeitschrift „Auditorium“ erschien unter dem Titel „Kommunismus und Weibergemeinschaft“ ein letzter Versuch, die Weiberfrage auf einem marxistischen Niveau zu halten. Aber das war alles vergebliche Mühe, der Drang nach unten und in den weiblichen Unterleib war unaufhaltsam.
  4. Der Feminismus ist eine Zwangskollektivierung des weiblichen Geschlechts und die Verhinderung oder Verzögerung der Menschwerdung beider Geschlechter, denn deren Menschwerdung beginnt erst mit der gelungenen Einheit von Mann und Weib. Der Mensch zeugt den Menschen, in Mann und Weib und Kind ist das Menschwerden verwirklicht. Der Feminismus ist also eine Konterrevolution gegen den lebenswirklichen Menschwerdungsvorgang.
  5. Die ers­te Kon­ter­re­vo­lu­ti­on er­zeug­te die zwei­te Kon­ter­re­vo­lu­ti­on: die Kin­der­la­den-Be­we­gung. Ent­stan­den und ge­dacht als Selbst­ob­jek­ti­vie­rung ge­schei­ter­ter Fa­mi­li­en­grün­dun­gen war sie das er­folg­reichs­te Pro­jekt kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­rer Fa­mi­li­en­ent­mach­tung, denn sie wur­de un­ter dem neu­en Ti­tel der KITA von Staats we­gen lan­des­weit ver­wirk­licht. Die­se zwei­te Kon­ter­re­vo­lu­ti­on lief dar­auf hin­aus, die Löh­ne der Fa­mi­liener­näh­rer und al­so der Fa­mi­li­en­häup­ter zu hal­bie­ren. Heut­zu­ta­ge kön­nen in der Re­gel nicht mehr die Vä­ter al­lein ei­ne Fa­mi­lie er­näh­ren, son­dern auch die Müt­ter sind in die ka­pi­ta­lis­ti­sche Lohn­ar­beit ge­zwun­gen und so hat der Staats­mo­loch die Luft­ho­heit über den Kin­der­bet­ten an sich ge­bracht. (Als die preu­ßi­sche Re­gie­rung 1853 die Kin­der­gär­ten als kom­mu­nis­ti­sche Ein­rich­tun­gen ver­bot, da hat­te sie wohl doch nicht ganz un­recht.)
  6. Die K­-Grup­pen-­Be­we­gung war ein wei­te­rer kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­rer Sprö­ß­ling der fe­mi­nis­ti­schen Mut­ter. Auch die K-Gruppen zo­gen sich aus dem volks­po­li­ti­schen Re­vo­lu­ti­ons­an­satz zu­rück und ver­schanz­ten sich in den klas­sen­po­li­ti­schen Kon­fron­ta­tio­nen in­ner­halb des Vol­kes. Da aber nur das Volk ins­ge­samt der Sou­ve­rän ist und das ein­zig le­gi­ti­me Sub­jekt ei­ner mög­li­chen Re­vo­lu­ti­on, so zeigt sich auch hier ei­ne wei­te­re Ver­en­gung des als han­delnd vor­ge­stell­ten Sub­jekts. Und der Grund liegt dar­in, daß die Ar­bei­ter­klas­se, so­lan­ge im Ka­pi­ta­lis­mus über­haupt noch sys­tem­re­le­vant, nur ei­ne der drei Haupt­klas­sen der bür­ger­li­chen Ge­sell­schaft ist, als da sind: Grund­ei­gen­tü­mer­klas­se, Ka­pi­ta­lis­ten­klas­se und Ar­bei­ter­klas­se. Da­ne­ben gibt es noch die Eta­tis­ten­klas­se und die An­ar­chis­ten­klas­se, die bei­de vom staat­li­chen Trans­fer le­ben.
  7. Die RAF-Bewegung war zwar die verrückteste und blutigste Tochter des Feminismus, näherte sich aber am ehesten der Idee einer nationalen Befreiungsfront an. Sie unternahm militärische Anschläge gegen die Besatzungsmacht und gegen deren einheimische Kollaborateure. In der RAF-Bewegung bildeten die von der lebenspendenden Hauptaufgabe des weiblichen Geschlechts völlig emanzipierten Flintenweiber die sexuelle Triebfeder des ganzen Unternehmens.
  8. Die drittweltliche Bewegung war teils mit der RAF-Bewegung verbunden, hegte aber andrerseits eine bloß ideologische Sympathie mit den sozialen, nationalen und militärischen Bewegungen in der damals so genannten Dritten Welt. Nächstenhaß und Fernstenliebe haben in der Drittweltlichkeit ihren Ursprung. Die ideologischen Apparate in den Medien und den Hochschulen wurden mit diesem drittklassigen Feminismus-Personal gefüttert, das sich mit Leidenschaft dem Negerwesen widmet, sich als Sprachverhunzer(-innen) betätigt und buchstäblich von nichts eine Ahnung hat, noch nicht einmal vom Rassismus, dem nun wirklich sehr einfachen System der menschlichen Rassen. Selbst das wird noch unterboten vom schreienden Wahnsinn der über 200 Professorinnen für Gender-Studien.
  9. Die grü­ne Be­we­gung war und ist ei­ne Wei­ber­par­tei als Ver­ein von män­ni­schen Wei­bern und wei­bi­schen Män­nern, die im Par­tei­en­sys­tem Schu­le ge­macht hat. In die­ser Ver­bin­dung mu­ß­te sich ein fu­ri­en­haf­ter Haß ge­gen al­les Ei­ge­ne ent­fes­seln, weil mit der ur­sprüng­li­chen fe­mi­nis­ti­schen Kon­ter­re­vo­lu­ti­on von 1968 die Erb­sün­de ge­schah und das zur Fe­mi­nis­tin ent­ar­te­te Weib mein­te, nicht nur die Frucht vom Bau­me der Er­kennt­nis pflü­cken zu dür­fen, son­dern die Er­kennt­nis selbst zu sein. Die Un­ter­wer­fung der üb­ri­gen Par­tei­en un­ter die Ver­rückt­hei­ten der grü­nen Par­tei ge­schah schritt­wei­se. He­gel hat ge­wu­ßt, was das für den Staat be­deu­tet, denn „wo Wei­ber und die Ju­gend im Staa­te re­gie­ren, ist der Staat ver­dor­ben“ (7,319). Nach der Durch­set­zung der Wei­ber­wirt­schaft im Staa­te wer­den Kam­pa­gnen der Fe­mi­ni­sie­rung in die gan­ze bür­ger­li­che Ge­sell­schaft hin­ein­ge­trie­ben, um der fe­mi­nis­ti­schen Kon­ter­re­vo­lu­ti­on Lei­tungs­pos­ten zu ver­schaf­fen. Da­bei scheut man auch nicht das Bünd­nis mit dem se­xu­al­per­ver­sen Mi­lieu und hat zu des­sen Re­kru­tie­rung in den Uni­ver­si­tä­ten AStA-Re­fe­ra­te für Les­Bi­Sch­wul­Trans­SM ein­ge­rich­tet.
  10. Ein Volk (V) ist das geschichtliche Individuum, dem Hoheit und Souveränität (Selbstherrlichkeit) zukommt und das selbst über seine nationale Gesamtarbeitskraft (v) verfügt. Die unterscheidet in sich die drei Teilkräfte (v.I + v.II + v.III), die auf die Produktion von Produktionsmitteln (v.I), von Konsumtionsmitteln (v.II) und von Arbeitskräften (v.III) aufgewandt werden müssen. Der Nutzen der Produktionsmittel (I) sind die Konsumtionsmittel (II) und deren Nutzen sind die Arbeitskräfte (III). Die Arbeitskräfte (III) sind das höchste Gut, der Rest (I + II) sind die sonstigen Güter; der Zuwachs an Volksarbeitskraft ist Konsumtionsrente und letztendlicher Nutzen aller Volkswirtschaft.
  11. Die Entwicklungstendenz, die vor einem halben Jahrhundert das „Organisationsreferat“ von Dutschke/Krahl beschrieb, hat sich in der volkswirtschaftlichen Gegenwart zwar noch nicht gänzlich durchgesetzt, aber überwiegend: in der Hauptmenge der materiellen Produktion (I +II) herrscht die Automation vor, also Sieg der toten Arbeit über die lebendige Arbeit, weitgehende Verdrängung der Arbeitskräfte aus den Sektoren I und II, und in den Sektor III, also alle pädagogischen Produktionen, ihrer Reparaturen, Weiterentwicklungen und Neuerfindungen.
  12. Geistige Arbeit, damit aber Forschungs-, Entwicklungs- und Leitungsarbeit, wird ebenfalls automatisiert und ist unter dem Stichwort „Künstliche Intelligenz“ ein Thema der Gegenwart. Geistige Arbeit ist automatisierbar, wie materielle Arbeit, weil sie Arbeit ist, und dies gilt auch für die höchste geistige Arbeit, also das spekulative Denken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.