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Um 30.000 v.Chr. verschwindet der Neandertaler und der Homo sapiens setzt sich durch. In den Schwankungen der letzten Nacheiszeit entsteht auf den fruchtbaren Lößanwehungen im Vorfeld der beiden wechselnden Vereisungsfronten von den Alpen und von Skandinavien her die nordische Rasse. Die nordische Rasse ist an den lebhaften Wechsel zwischen rauhem und gemäßigtem Klima sehr gut angepaßt und nutzt ihn als Antrieb zur Entfaltung eines dynamischen Wesens, verbunden mit gemäßigtem Temperament und vorausschauender (spekulativer) Geistesart, die der Selbstbeherrschung förderlich ist und zum Herrschen befähigt. Diese Eigenschaften bestimmten die nordische Rasse zum Impulsgeber der Völkerentstehung und zum Auslöser von Hochkulturen.
Gegen 10.000 v.Chr. war die Nach-Würmeiszeit beendet und Nordeuropa und das Voralpengebiet werden von der nordischen Rasse wieder in Besitz genommen. In dieser Zeit bildet sich wahrscheinlich auch das indogermanische Urvolk mit seiner Sprache des Urindogermanischen heraus, dessen Stammhalter die germanischen Sprachen sind. Wann die Indogermanen in Mitteleuropa die Landwirtschaft (zuerst als Gartenbau, dann als Ackerbau) erfunden haben, ist noch unerforscht.
Vom indogermanischen Urvolk, das bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. noch in seiner Urheimat in Mittel- und Nordeuropa zusammenlebte, ging wahrscheinlich der Anstoß zur sumerischen Hochkultur (Erfindung der Keilschrift) im Mündungsgebiet des Euphrat und Tigris seit 4000 v. Chr. aus, denn Sumer war ein hanseartiger Städtebund, hatte eine triadische Leitvorstellung von der Götterwelt und kannte den Jenseitsglauben. Die Indogermanen in Gestalt norddeutscher Megalithiker wurden bei der Entfaltung der altägyptischen Hochkultur seit ca. 3000 v. Chr. wirksam. Seit 2500 v. Chr. revolutionierten Indogermanen, die sich Arier nannten, den vorderen und mittleren Orient, indem sie in Kleinasien (heutige Türkei) die hethitischen Stadtstaaten, in Persien die frühiranische Kultur und im Industal die frühindische Hochkultur (Sanskrit) begründeten.
Eine andere indogermanische Gruppe, die Tocharer, gelangte bis zum Oberlauf des Gelben Flusses und beeinflußte dort seit ca. 1500 v. Chr. die frühchinesische Flußkultur am Unterlauf des Gelben Flusses (Huangho).
Im Griechenland des 3. Jahrtausends begründeten die Indogermanen die Helladische Kultur, zu Beginn des 2. Jahrtausends dann die Mykenische Kultur (Achäer) bis an die Küsten Kleinasiens hin. Im 2. Jt. v. begann die Indogermanisierung Italiens und in Zentralanatolien errichteten die Indogermanen das Hethitische Reich.
Um 1200 v. Chr. wurden alle damaligen Hochkulturen Opfer von (kosmisch bedingten?) Naturkatastrophen. Diese Naturkatastrophen veranlaßten auch die großen Wanderungszüge der bronzezeitlichen Frühgermanen aus Mittel- und Nordeuropa (Urnenfelderkultur) in den Mittelmeerraum. Dort legten sie den Grund des klassischen Altertums. Aus ägyptischen Quellen sind diese Züge als Angriffe der “Seevölker”, aus griechischer Überlieferung als “dorische Wanderung” bekannt.
Für Deutschland kann die Steinzeit wie die Bronzezeit sinnvoll in je drei Perioden eingeteilt werden. Die Neusteinzeit (Neolithikum) von ca. 4000-2000 v. Chr. gilt in Mittel- und Nordeuropa archäologisch als die “Zeit der geschliffenen Steine”, wirtschaftsgeschichtlich aber als Zeit der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht (= neolithische Revolution). Die darauf aufbauende Bronzezeit (2000-800 v.) war eine Hochkultur, die, bevor sie um 1200 v. Chr. in Katastrophen und Kriege überging, schon die Eisenverarbeitung entwickelt und also die bis heute anhaltende Eisenzeit vorbereitet hatte, die man gemeinhin ab 800 v. datiert und die sich um 1800 n. Chr. mit der industriellen Revolution in die Stahlzeit verwandelte und im 20. Jh. mit dem “geschliffenen Eisen” der Edelstahlzeit endete, nachdem die Revolution der chemischen Industrie in Deutschland eine Fülle maßgeschneiderter Rohstoffe entwickelt und die Kunststoffzeit eröffnet hatte. Es ist also sinnvoll, die Zeitspanne von 2000 v. bis 2000 n. als Metallzeit von der Steinzeit einerseits und der Kunststoffzeit andererseits abzugrenzen. In Deutschland wurde nicht nur das geschliffene Steinbeil, sondern auch programmierbarer Buchdruck, Fahrrad, Automobil und programmierbare Rechenmaschine erfunden, die sich bald auf der ganzen Welt fanden.